Vertaallab 34 Ann Cotten – To my legs & Grosse Klappe Baby
Vertaallab is een serie op Ooteoote die dichters en schrijvers uit andere taalgebieden aan de lezer voorstelt. Elke aflevering minstens één, bij voorkeur nieuw, gedicht. Dat u mag vertalen, als u wilt. Graag zelfs, wat ons betreft. Post uw Nederlandse vertaling van één of meer van onderstaande gedichten als reactie op dit bericht.
Deze aflevering van Vertaallab met twee nieuwe gedichten van Ann Cotten is een bijzondere, omdat de dichter zelf haar engelstalige gedicht ‘To my legs’ naar het Duits vertaalde en haar duitstalige gedicht ‘Grosse Klappe Baby’ naar het Engels. U kunt dus kiezen uit twee gedichten én of u ze uit het Duits of het Engels wilt vertalen (of allebei). Ooteoote wenst u veel lees- en vertaalplezier!
To my legs
Never have I exulted in my beauty, never stroked my lap except in thought.
First I was much too young to like myself and then too old.
My body dies alone; not cherished, not accompanied by sighs
nor mine nor yours, and only a bemused glance
falls on what every day fills up my pants with fear,
swells when I sit for weeks on texts with cakes and beer,
and wanes when I, a crescent of desire, on my bike for days and days through currents wheel.
o legs of woman, pale and blotchy like a baby, spanked,
you blithely carry woman’s body around. May you be thanked.
An meine Beine
Nie bejubelte ich meine Schönheit, nie koste ich meinen Schoß, es sei denn in Gedanken.
Zuerst war ich viel zu jung, um mich selbst zu mögen, und jetzt weiß ich schon zu viel.
Mein Körper stirbt allein; nicht hochgehalten; unbegleitet von Seufzern, seien sie
meine oder deine; nur amuesierte Blicke fallen auf die leutseligen Sitzer,
die täglich das Innere meiner bewegenden Ängste, Hose der Psyche, erhellen,
die, wenn ich Wochen schreibe, Bier und Kuchen schwellen,
und weichen zurueck, wenn ich sie, sehnsuchtsvoll am Fahrrad viele Tage, brauche.
O Frauenbeine, blass und fleckig wie ein Baby, geschlagen, frisch und stet:
vergnuegt trägt ihr meistens den Frauenkörper herum. Danke euch. Nun geht.
*
Ach gott wenn ich du wäre, wenn ich du wäre,
würde ich so viele, alle Mädchen vögeln,
alle Brüste kennen und die Reaktionen der Mädchen,
“Was trägst du für BH?” ohne Meinung
du aber vermeidest das manchmal, du sagst nein,
du achtest die Frauen und die Einbildungen,
dabei bilden sie eine resignative Würde,
die aus Wissen, Einsamkeit und einer schrecklichen Distanz besteht
was ich rigendwie verstehe,
nur, weniger eigentlich gut als vielmehr authentisch,
ja als ob du ich wärst, zweifelst du mich an,
liegend, und dich flackernd: deine Lust an dir
soll nicht tragen, nicht erfüllen, nicht, auch, versagen,
nur mühelos ziehen wie ein Segel ein gedankenloses Lied
dabei ziehts große Walfische an dein kippliges Boot.
Ach gott wenn ich du wäre, die Last deines Schopfs
könnte ich tragen, ich wäre ich, N-im-Körper, der Jack-in-the-box,
und vögelte alle Mädchen, die ich immer wilder liebkosen will,
ohne zurückziehende Launen, ohne zu zögern, und wenn ich zögerte,
machte es auch nichts, dann würde etwas später gevögelt.
Pépé sagt, sie mache es seit langem lieber allein;
sie muss es so sagen. Allein ist fein, wenn man allein ist,
aber
ich würd so viele, so viele, so so viele viele Mädchen vögeln, wenn ich du wäre
und so viel Glück würde ihnen und mir
Sonne hinter Wolken
xxxxxxxxxxxx…und das Gedicht heißt “Große Klappe Baby”
*
Ohmygod if I were you, if I were you,
i would lay so many, all the girls,
know all the breasts and the girls’ reactions,
“what kind of bras do you wear?” with no opinion
but you, you avoid it sometimes, you say “no!”,
you respect the women and their conceits,
but the dignity they make up is made of resignation,
of knowledge, loneliness and a terrible distance
which I somehow understand,
but, more authentic than actually good,
why, quite as if you were me, you doubt me,
lying and flickering: your lust in yourself
is not to carry, not to fill, not even to fail,
just to draw with no effort a sail like a mindless song
but it lures huge whales to your tipply little boat.
Ohgod if I were you, the weight of your forelock
I could carry, I would be me, N-in-the-body, Jack-in-the-box,
and would lay all the girls that I want to caress, wilder and wilder,
without moods of withdrawing, without hesitating, and if I hesitated,
it wouldn’t matter, then we would fuck that much later.
Pépé says she has preferred to do it alone for a long time now;
she has to say that. Alone is fine, when one is alone,
but
I would fuck so many, so many, so so many girls if I were you
there would be so much joy for them and me
sun behind clouds
xxxxxxxxxxxx…and the poem’s name is “Yeh Right Baby”
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Ann Cotten, geb. 1982 in Iowa, USA, seit 1986 in Wien, Österreich, seit 2006 in Berlin. Studium der Germanistik, Abschluss mit einer Arbeit über Listen in der Konkreten Poesie. Publikationen und Sonstiges: Fremdwörterbuchsonette (Suhrkamp, 2006), Das Pferd (Sukultur, 2007), www.glossarattrappen.de (2008), Nach der Welt. Listen in der Konkreten Poesie (Klever, 2008), Rotten Kinck Schow (Veranstaltungsreihe mit Sabine Scho und Monika Rinck, ab 2008), Verschwörung und Verwechslung (Veranstaltungsreihe mit Joachim Wendel, 2008), Kritik und Cover (Ausstellung/Performance, KW Berlin, 2009), Phantasmagoria (Ausstellung mit Jo Vogl bei Martin Janda, Wien, 2009), Florida-Räume (Suhrkamp, 2010), I, Coleoptile (engl., Broken Dimanche Press, 2011), Pflock in der Landschaft (Schock-Edition, 2011).
Ann Cotten, born 1982 in Iowa (USA), grew up in Vienna, Austria, where she studied German Literature. 2006 she moved to Berlin. Her first book of poems consisted of 78 double-sonnets, creating a surprise effect in the German poetry scene. Since, she has published her diploma thesis on concrete poetry (Nach der Welt, Klever Verlag 2008), a second book of poetry and prose ostensibly written by a palette of characters (Florida-Rooms, Suhrkamp 2010), a 1-Euro elegy (Das Pferd, SuKultur 2007), a part of a bibliophile “Schock” edition (Pflock in der Landschaft, 2011) and a book in English; I, Coleoptile (Broken Dimanche Press, 2011). With Monika Rinck and Sabine Scho, she performs the Rotten Kinck Schow, a wild theory and paper-mache thing, irregularly.
leuk om zien hoe vrij ze zelf vertaalt